Im Wunderland

Die Welt stand still. Mein Blog leider auch. Pandemie statt Fotografie hieß es über mehrere Monate. Nun ist es aber wieder Zeit, meinen Blog wiederzubeleben. In den letzten Monaten und Wochen sammelten sich einige Bilder von mehreren Lost-Places-Touren durch Deutschland und einer Reise an. Nach und nach werdet ihr hier wieder regelmäßiger Blogeinträge und Bildstrecken finden.

 

Anfangen möchte ich mit einem Ausflug in einen ehemaligen Freizeitpark.

 

"Erst habt ihr uns leiden lassen und dann, dann habt ihr uns vergessen. Seid nicht mehr aufs Areal gekommen. Wolltet uns nicht mal mehr euer Kleingeld überlassen. Habt euch eure Unterhaltung woanders geholt. Zu Hause vor der Glotze, auf euren Sofas mit Schonbezug, in prunkvollen Häusern mit rotem Teppichboden, wo ihr so tun konntet, wärt ihr ach so viel kultivierter als solche, wie wir es waren, im Internet, wo alles nur einen faulen Klick entfernt ist. Ihr braucht uns nicht mehr (...).

Uns hätte im Grunde klar sein müssen, dass es irgendwann so weit sein würde. Dass ihr irgendwann andere Vergnügungen für eure Freitagabende, für eure Samstage und Sonntage mit Familie und Freunde gefunden haben würdet (...) Keiner, der mehr Popcorn kaufte (...) Niemand mehr, der für einen Augenblick in der Riesenradgondel über allem thronen wollte."

Philipp Winkler: Carnival

 

Der Freizeitpark in Franken wurde geschlossen, weil die Kinder des Eigentümers den Park nicht übernahmen. Anschließend wurden Fahrgeschäfte demontiert, so dass der Park für eventuelle Käufer natürlich zusätzlich an Wert verlor. Die neue Besitzerin würde den Themenpark, der aus "Kansas City" oder einem "Märchenwald" besteht wieder gerne beleben. Doch dazu kam es bisher nicht. Zwischenzeitlich wurde auch ein weiterer Park, der auf ähnliche Themen setzte, geschlossen.

 

Genug Zeit also, um sich in den wilden Westen, in die Südstaaten oder zu Frau Holle oder Hänsel und Gretel zu begeben. Zu sehen und erkunden gab es hier deutlich mehr als im Berliner "Spreepark".